Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage
Rund um den UNESCO-Projekttag 2018 entstand bei engagierten Schülerinnen und Schülern in Lollar die Idee, sich beim Trägerverein Aktion Courage e.V. um das Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zu bewerben. 70 % aller an der Schule Lernenden und Arbeitenden mussten dazu die Selbstverpflichtung unterschreiben, sich in Zukunft gegen Rassismus und anderes menschenverachtende Verhalten aktiv einzusetzen. Damit übernimmt die Schulgemeinde Verantwortung für das zwischenmenschliche Klima an der Schule, indem sie sich bewusst gegen jede Form von Diskriminierung, Mobbing und Gewalt einsetzt. Die Schulleitung unterstützte das Projekt sofort. So wurden auch schnell die benötigten Unterschriften eingeholt. Der Schulleiter Andrej Keller erkennt darin einen weiteren Baustein, um demokratische Werte an der CBES sowie die allgemeine Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen.
Die Schülerinnen und Schüler informierten in den Lerngruppen, im Kollegium und bei den schulischen Angestellten über das Siegel und den Hintergrund zu „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Hunderte von Unterschriften wurden wochenlang an der Schule gesammelt. Dabei wurden Sie von uns (Kirsten Quass, Lea Helm und Lisa Feldmann) intensiv unterstützt. Der Basketballbundesligist „Gießen 46ers“ mit seinem Geschäftsführer Heiko Schellberg wurde als prominenter und vor allem engagierter Pate für das Projekt gewonnen. Die Preisverleihung selbst fand in der Halbzeitpause des Basketballbundesligaspiels der Gießen 46er gegen die EWE Baskets aus Oldenburg am 03. November 2018 statt. Die Idee, der CBES und dem Trägerverein Aktion Courage e.V. diese deutschlandweit medial übertragene Bühne zur Verfügung zu stellen, ist keine Selbstverständlichkeit. Es dokumentiert das große Interesse der Gießen 46ers an diesem Projekt. Damit reihen sich die Gießener Basketballer in eine lange Reihe von vielen Prominenten aus Politik, Kultur, Religion und Sport ein, die deutschlandweit als Paten und Patinnen insgesamt 2800 „Schulen ohne Rassismus – Schulen mit Courage“ unterstützen.
Die tatsächliche Arbeit für die Schule begann aber erst danach. Denn das Siegel stellt keinen Preis für eine bereits vollbrachte Leistung dar. Vielmehr handelt es sich um eine Selbstverpflichtung, mindestens einmal im Jahr ein größeres Projekt gegen rassistische oder menschenverachtende Einstellungen an der CBES durchzuführen. Als UNESCO-Schule sind diese Arbeitsvorhaben für die Lollarer aber kein Neuland. Jahr für Jahr finden an der Kooperativen Gesamtschule politische Aktionen für die Einhaltung von Menschenrechten, für den Schutz des Klimas, für die Verteidigung demokratischer Werte oder für ein zukunftsorientiertes, nachhaltiges Wirtschaften statt. Dabei wird die CBES in den letzten Jahren sehr intensiv vom Netzwerk für Demokratie und Toleranz, aber auch von der Hessischen Landeszentrale für Politische Bildung unterstützt. Die SchülerInnen engagieren sich seitdem an dem Projekt „Deckel gegen Polio – 500 Deckel für 1 Leben ohne Kinderlähmung“. Das Projekt startete mit einem Wettrennen zwischen den Klassen, bei dem insgesamt 24.842 Deckel gesammelt wurden, mit denen 49 Impfungen für ein Leben ohne Kinderlähmung finanziert werden können. Außerdem wird der jährliche Amnesty Briefmarathon umgesetzt. Hier setzen sich Schülerinnen und Schüler in Zusammenarbeit mit Amnesty International rund um den Tag der Menschenrechte am 10. Dezember für politisch Verfolgte weltweit ein. Am Tag gegen Rassismus, am 21. März 2019, wurden Statements zum Thema Rassismus von Schülerinnen und Schüler und Lehrkräften wie auch unseren Paten, den Gießen 46ers in Form von Kurzvideos in den sozialen Netzwerken der Anne-Frank-Bildungsstätte veröffentlicht.
Lisa Feldmann, Lea Helm