„Ihr seid die Zweitzeugen“ – mit diesen Worten begegnet uns Margot Friedländer, eine Überlebende des Holocausts, in ihren Interviews immer wieder. Die Zeitzeugen sterben nach und nach weg und es ist die Aufgabe der nachkommenden Generationen, die Erinnerung zu erhalten, um damit die Wiederholung zu verhindern.
Kunst, ob nun bildnerisch, skulptural oder schriftlich, kann dabei einen großen Beitrag leisten, da sie den Betrachter und Zuhörer auf einer emotionalen Ebene berührt. Mit diesen Gedanken ist letztes Jahr die Idee zu einem kooperativen Projekt entstanden, das von Nadine Kunze und Wiebke Meuser mit ihren jeweiligen Kursen bearbeitet wurde.
SchülerInnen der ehemaligen 10. Klassen haben sich im Rahmen des Themas „Stimme der Stille – Kunst gegen das Vergessen“ intensiv und auf vielfältige Weise künstlerisch mit dem Holocaust sowie den unterschiedlichen Formen des Erinnerns auseinandergesetzt. Dabei wurden historische als auch persönliche Perspektiven miteinander verknüpft. In ihren Werken haben sie Kunstwerke und Künstler aufgegriffen, die sich bereits mit der Thematik des Holocaust beschäftigt haben, und dabei in den eigenen Kontext gesetzt. Gleichzeitig flossen individuelle Eindrücke und Reflexionen aus der Auseinandersetzung mit dem Thema sowie aus dem Besuch der Gedenkstätte Buchenwald ein. Der SchreibKunst-Kurs 9/10 hat sich literarisch mit den individuellen Eindrücken des Buchenwaldbesuchs sowie mit Primär- und Sekundärtexten, Kunstwerken von Holocaustüberlebenden sowie Exponaten der digitalen Ausstellungen des Arolsen Archives sowie Yad Vashem auseinandergesetzt.

Zum Holocaust-Gedenktag wurde in Kooperation mit dem IM-Puls-Verein in Daubringen die Ausstellung zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft im Rahmen einer feierlichen Vernissage am 27.01.25 eröffnet. Dabei haben zwei Schülerinnen ihre Texte vorgetragen und eine weitere ihr Kunstwerk genauer vorgestellt.

Die Ausstellung kann noch bis zum 11.02.25 im Kulturcafé „Wohnzimmer“ in Daubringen betrachtet werden.