Am vergangenen Freitag hatte die Jahrgangstufe 13 im Rahmen des Politik- und Wirtschaftsunterrichtes die Gelegenheit, die Halbjahresthemen des Unterrichtes praxisnah zu vertiefen. Der auf Einladung des Aufgabenfeldleiters für die Gesellschaftswissenschaften – Herrn Payer – extra aus Frankfurt angereiste Oberleutnant May vermittelte als erfahrener Referent die Herausforderungen der aktuellen, bündnisorientierten Sicherheitspolitik. Hierbei ging er vor allem auf die veränderte Landes- und Bündnisverteidigung, die laufenden Auslandseinsätze der Bundeswehr sowie die dauerhaft zu stationierende Panzerbrigade 45 in Litauen ein. Herausforderungen sah May dabei vor allem in der politischen Neuausrichtung nach den Bundestagswahlen, der Personal- und Materialbeschaffung sowie der geostrategischen Bedeutung der russischen Exklave Kaliningrad. Die Sicherheitspolitik unter der künftigen Präsidentschaft Donald Trumps wurde ebenso fokussiert und kritisch hinterfragt. Gerade die NATO-Partner sähen sich hier mit der neuen 5%-Forderung sowie der unstetigen Haltung gegenüber dem Sicherheitsversprechen der Allianz konfrontiert. Gegen Ende der spannenden und kurzweiligen Veranstaltung diskutierte May sehr offen und selbstkritisch mit den Schülerinnen und Schülern über Auftrag und Legitimation der Bundeswehr unter dem Motto „Wozu brauchen wir heute eine Armee und was kostet uns das?“. Den Abschluss bildete ein Austausch über eine mögliche künftige Dienstpflicht bzw. die Wiedereinführung der Wehrpflicht, die von der Gesellschaft zwar nicht grundsätzlich abgelehnt werde, für deren reale Umsetzbarkeit May – mit Blick auf den laufenden Wahlkampf – aber einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren veranschlagte und der anwesende Jahrgang davon keinesfalls mehr betroffen sein würde.
