Feierliche Übergabe des Siegels Fairtrade Landkreis in der Mensa der CBES Lollar – Gemeinsames Engagement für fairen Handel in der Region
Gerechte Preise, gute Bedingungen für Produzierende und existenzsichernde Löhne – das sind Voraussetzungen für Fairtrade. Der Landkreis Gießen hat in den vergangenen zwei Jahren mehrere Aktionen rund um fairen Handel initiiert und jetzt dafür das Fairtrade-Siegel von dem Verein „Fairtrade Deutschland“ offiziell verliehen bekommen.
Mehr Fairtrade in der Region zu etablieren, ist eines der Ziele, zu denen sich der Landkreis Gießen in seiner Nachhaltigkeitsstrategie bekennt. „Der Landkreis hat mit der Fairtrade-Zertifizierung eine langfriste Aufgabe übernommen“, erklärte Landrätin Anita Schneider bei der Verleihung der Auszeichnung. Damit stelle sich der Landkreis der Verantwortung, die er sowohl für die Region als auch für die Menschen in den Ländern des globalen Südens trage. „Wir wollen einen Beitrag zu gerechteren Einkommen und Ernährungssicherheit sowie zu sozialer Gerechtigkeit leisten“, sagte Landrätin Schneider. An diesen Aspekten arbeite der Landkreis auch durch die Klimapartnerschaft mit der ugandischen Stadt Mubende.
Mit Kooperationspartnern in der Region zu mehr fairem Handel
Auf dem Weg zum „Fairtrade Landkreis“ hat eine Steuerungsgruppe, in der neben Mitarbeitenden des Landkreises auch Gastronomie und Handel sowie mit dem Schulleiter Keller und dem Aufgabenfeldleiter Payer zwei Vertreter der CBES vertreten waren, Aktionen und Initiativen zu fairem Handel geplant und Bürger:innen der Region einbezogen.
Eine dieser Aktionen war die „Faire Kaffeepause“ für die Beschäftigen der Kreisverwaltung. Die Mitarbeitenden konnten fair gehandelten Kaffee und Kakao aus biologischem Anbau genießen und sich gleichzeitig über Fairtrade informieren. Außerdem gibt es in den Sitzungen der Kreisgremien und in anderen Bereichen der Kreisverwaltung nur noch Fairtrade-Kaffee, -Tee und -Zucker.
An dem Prozess der Zertifizierung haben sich auch der Weltladen in Grünberg, das Evangelische Dekanat Gießener Land, die Kreisvolkshochschule, das Textilbündnis Gießen und die Clemens-Brentano-Europaschule (CBES) Lollar mit mehreren Initiativen beteiligt.
Die Schüler:innen der CBES haben eine Fairtrade AG gegründet, in der Schule einen fairen Snackautomaten aufgestellt und eine nachhaltige Kleidertauschbörse etabliert. „Wir haben mit den zahlreichen Aktionen unserer Schulgemeinde viele Bürgerinnen und Bürger auf bewussten Konsum und faire Preise aufmerksam machen können“, sagte Schulleiter und Sprecher der Steuerungsgruppe Andrej Keller.
Der Landkreis hat außerdem die regionale Gastronomie und den Einzelhandel für Fairtrade sensibilisiert und dazu ermutigt, fair gehandelte Produkte anzubieten. Insgesamt 19 Gastronomen und 37 Einzelhändler im Landkreis bieten mittlerweile mindestens zwei Produkte aus fairem Handel an oder verwenden sie. Auch Vereine haben bei der Zertifizierung mitgewirkt, indem sie sich ebenfalls mit dem Thema auseinandergesetzt haben.
Fairtrade Siegel offiziell verliehen
Offiziell überreicht hat die Auszeichnung der Fairtrade Ehrenbotschafter Manfred Holz in den Räumlichkeiten der CBES: „Der Landkreis Gießen trägt mit der Auszeichnung und den zahlreichen Aktionen für fairen Handel nachhaltig zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Produzierenden bei.“
Während der Feierstunde haben die Schüler:innen der Fairtrade AG die Grundsätze des fairen Handels erklärt. In Kooperation mit dem Weltladen Grünberg haben sie dem Landkreis anschließend als Geschenk eine kleine Version des fairen Snackautomaten überreicht, der in Zukunft in den Räumen der Kreisverwaltung einen Platz finden wird.
Organisiert wurde die Feierstunde vom Leiter für den gesellschaftlich-politischen Aufgabenbereich an der Clemens-Brentano-Europaschule, Matthias Payer, sowie der SV und der Fairtrade AG.