Wussten Sie, dass eine Zigarettenkippe bis zu 60 Liter Grundwasser verseucht?
Und dass Sie bei einer Radstrecke von 20 Kilometern fast 3 kg CO2 und 8 Euro an Fahrtkosten gespart haben?
Dies und vieles mehr konnte man am alljährlichen Radaktionstag an der CBES erfahren. Rund 300 Radfahrerinnen und Radfahrer sowie 400 Teilnehmer beim Clean-up-Walk standen bereit, um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Viele helfende Hände trugen zum Gelingen des Tages bei. Außer dem Orga-Team der Schule, bestehend aus Dominik Seel, Sven Hölkeskamp und Kirsten Quass, organisierte Sven Iffland vom Kinder- und Jugendbüro Staufenberg gemeinsam mit ehrenamtlichen Helfern des Bürger*innen – Netzwerks Staufenberg – nachhaltig den Clean-up-Walk. Ida Schulz von DABEISEIN in den Lahntälern führte gemeinsam mit Carolin Käs und Christine Kraus ein Straßenmalprojekt durch und Nadine Kunze bearbeitete in ihrem Workshop das Thema Nachhaltigkeit auf kreative Art und Weise. Der Wettergott war dieses Jahr gnädig und bescherte allen den einzigen regenfreien Tag in der Woche.
Während die Radfahrer der Jahrgänge 5 und 6 den Weg nach Allendorf in Angriff nahmen, machten sich die Jahrgänge 7 bis 12 auf den Weg nach Gießen. Hier war zunächst die Theodor-Litt-Schule das Ziel, eine der zentralen Schulen der Initiative Schulen aufs Rad. Dort konnte man Räder testen oder auch kleine Reparaturen in der Fahrradwerkstatt vornehmen lassen. Anschließend trennte sich die große Gruppe der CBES in drei Leistungsgruppen. Die Schnelleren schafften den Rückweg über Buseck, während die anderen den direkten Weg nach Lollar wählten. 20 Kilometer, so lang waren die Radstrecken nach Allendorf bzw. Gießen und das entspricht der Strecke, die man pro Woche fährt, wenn man jeden Tag einen Schulweg von 2 Kilometern mit dem Rad zurücklegt. Ein großes Potenzial für den Klimaschutz also und obendrein ein großer Beitrag zur eigenen Fitness.
Während die Radgruppen unterwegs waren, startete für die Fußgänger der Clean-up-Walk. Gemeinsam mit den vielen ehrenamtlichen Helfern sammelten rund 400 Schülerinnen und Schüler in Lollar und Staufenberg Müll. Im Gepäck hatten die Gruppen Bollerwagen aus der Holzwerkstatt der CBES, die der schuleigene Schreinermeister Herr Leinweber freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte. Diese Bollerwagen sind auch käuflich in der Schule zu erwerben.
Beim Sammeln lernten die Schülergruppen etwas über die richtige Mülltrennung und wie wichtig es ist, den Müll nicht in der Umwelt liegenzulassen. Zwei Drittel aller gerauchten Zigaretten landen anschließend in der Umwelt, wo sie großen Schaden anrichten. Dies stellte Sven Iffland bei der Müllsammelaktion anschaulich dar: Der ganze gesammelte Müll wurde auf dem Schulhof ausgestellt, wobei der Berg an Zigarettenkippen belegt, was die Wissenschaft schon lange weiß: Die Zigarettenkippe ist der am häufigsten falsch entsorgte Artikel. Zudem ist der Müll in der Natur eine Gefahr für viele Tiere, die Plastik oder Zigarettenkippen für Nahrung halten und daran Schaden nehmen. Dies hatte auch schon die Erasmusgruppe bei ihrem Aufenthalt in Barcelona im März 2024 sehen können. In einer Turtle Rescue Station konnte beobachtet werden, wie Schildkröten von Fischernetzen, Strohhalmen und Ähnlichem, was Menschen ins Meer geworfen haben, befreit wurden. Passend zum Radaktionstag war der Gegenbesuch der spanischen und italienischen Gruppe an der CBES in Lollar zu Gast. Alle waren begeistert, wie sich die Lollarer Gesamtschule für Klimaschutz einsetzt. Während die Spanier mit der Radgruppe mitfuhren, schlossen sich die Italienerinnen dem Clean-up-Walk an.
Eine weitere schöne Aktion an diesem Tag entstammte der Initiative der Fachschaft Kunst. Es wurden nachhaltige Kunstprojekte produziert. In den Kunsträumen haben viele Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Klassenstufen Papier recycelt und neu geschöpft. Im experimentellen Umgang wurden alte Wasserfarben zum Einfärben von Blüten genutzt. Alte unbrauchbare Pinsel bekamen ihr Denkmal gesetzt und aus gefundenen Gegenständen entstand das Kunstwerk „Blauer Patient – Die Erde hat Klimafieber“.
Jährlich veranstaltet die ganze Schulgemeinde der UNESCO-Schule den Radaktions- und Nachhaltig-keitstag. Dabei werden mehrere Ziele verfolgt:
- Die Schulgemeinschaft soll zu umweltbewussten Verhalten motiviert werden.
- Schülerinnen und Schüler, Eltern, die Lehrerschaft und auch die Zivilgesellschaft der Städte Lollar und Staufenberg sollen sich bewusst werden, ob sie mit ihrem Verhalten Teil der Lösung oder Teil des Problems sein wollen.
- Nachhaltige Mobilität und sichere Schulwege sollen auf die Agenda der Stadtgesellschaften gesetzt werden.
Um besonders den letzten Aspekt noch zu steigern, ist die Schule im ständigen Austausch mit den Kommunen Staufenberg und Lollar. So stand der Bürgermeister von Staufenberg, Herr Gefeller, am Ende der Aktion auf dem Pausenhof der gesamten Schulgemeinde Rede und Antwort. Dieses Interview führte professionell und souverän Victoria Faurean aus der Klasse 09GA.
Abschließend dankte der Schulleiter allen Eltern und Lehrkräften, die an diesem Tag auf das Auto auf dem Schulweg verzichtet haben. Weiterhin wünschen sich die Organisatoren, dass das Bewusstsein für eine umweltbewusste Mobilität auch über die folgenden drei Wochen des Stadtradelns hinaus anhält.
Link zum Instagram-Video (Achtung – Externer Link):