Jahresbericht der Clemens-Brentano-Europaschule Lollar / Allendorf für das Jahr 2023
Die Clemens-Brentano-Europaschule befindet sich nun bereits seit dem 01. Februar 2022 mit beiden Standorten im Prozess zur Erstzertifizierung als Profilschule Kulturelle Bildung in der Sparte Literatur. Damit durchlief die Bildungseinrichtung im vorderen Lumdatal 2023 das zweite Kalenderjahr im Programm des Hessische Kultusministeriums.
Dieser Bericht stellt exemplarisch aus der Fülle an Projekten, Veranstaltungen und Aktivitäten relevante Meilensteine der Ausgestaltung unseres spartenspezifischen Profils im zweiten Jahr eines auf Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit angelegten Prozesses vor.
Im Rahmen der umfangreich angelegten Schulentwicklungsmaßnahme legten die Gremien der CBES mit Bedacht Eingebundenheit und kulturell anregendes Schulleben als spezifische Entwicklungsziele aus dem Hessischen Referenzrahmen Kulturelle Bildung fest. Diese Ziele korrespondieren zu einer Schulgemeinschaft, die sich durch einen vielfältigen kulturellen, sprachlichen und sozialen Hintergrund auszeichnet. Wir verstehen uns somit als inklusive Schule der Vielfalt, die mit dem Profilschulvorhaben Integration, das Zusammenleben der Kulturen, den Pluralismus und die geschlechtsunabhängige Gleichberechtigung auf Augenhöhe der handelnden Personen fördert. Zudem erhalten die Beteiligten eine individuell und partizipativ angelegte Möglichkeit zur Erweiterung ihrer persönlichen Kompetenzen.
Ein besonderes Augenmerk lag im vergangenen Jahr auf der Qualifizierung derjenigen Schüler und Schülerinnen des Jahrgangs 10, die kurz vor dem Eintritt in die Oberstufe bzw. vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen. Identifiziert haben wir in diesem Zusammenhang bereits 2022 einen besonderen Bedarf im Bereich des wissenschaftspropädeutischen Schreibens. Im Verlauf des Schuljahres fertigten alle Schülerinnen und Schüler des Gymnasialzweigs in dieser Jahrgangsstufe eine Facharbeit an. Die Jugendlichen wählten hierbei eine Fragestellung, die mit einem Unterrichtsfach korrespondierte, und suchten sich Beratung und Unterstützung durch eine Lehrkraft aus der zugehörigen Fachschaft. Durchgehend begleitet und beraten in Formalia, Aufbau und sprachlichem Ausdruck wurden sie zudem von einer Lehrkraft, die ihre Klasse in einer „Facharbeitsstunde“ pro Woche begleitete und beriet. Möglich war hier die fachliche Anbindung der Arbeit an jedes an der CBES unterrichtete Fach. Erworben wurden dabei – neben inhaltlichem Wissen – insbesondere formale Fähigkeiten, wie z.B. korrektes Zitieren, eine erweiterte Lesekompetenz im Bereich wissenschaftlicher Texte sowie Recherche, Vergleich und Auswahl seriöser und zielführender Quellen.
Vor den Osterferien wurden die mehrheitlich fachlich und sprachlich fundierten Arbeiten eingereicht und von beiden zuständigen Lehrkräften bewertet. Im Anschluss folgten multimediale Kurzpräsentationen der Ergebnisse im Klassenverband zur Stärkung von mündlichem Ausdruck, Erweiterung des Weltwissens und der Medienkompetenz.
Diese intensive Arbeit mit Quellen und fachlich korrekter Verschriftlichung trugen nachhaltig Früchte, so dass einige Module der bereits etablierten Methodenwoche im Jahrgang 11 für das kommende Schuljahr umgestaltet und erweitert werden müssen, da die Schülerinnen und Schüler nun bei Eintritt in die Gymnasiale Oberstufe bereits über ein fundiertes Wissen zur Gestaltung von schriftlichen Ausarbeitungen und der Quellenrecherche sowie der Gestaltung von inhaltlich fundierten sowie gestalterisch ansprechenden Präsentationen verfügen.
Des Weiteren erfolgte in der Mittelstufe eine ebenso umfangreiche wie inhaltlich und bezüglich der Textsorten vielfältigen Förderung der Begegnung mit Literatur, so dass wir im vergangenen Schuljahr allen Jahrgängen beider Standorte ein über den Regelunterricht hinausgehendes interaktives literarisches Angebot machen konnten.
Der Auftakt in das literarische Jahr an der CBES bot bereits einen ersten Höhepunkt. Am 16. Februar 2023 konnten wir in der Stadt- und Schulmediothek zum zweiten Mal Gedichte und Geschichten der Schülerinnen und Schüler zu den Themen Vielfalt und Toleranz prämieren, die im Rahmen eines Schreibwettbewerbs in Kooperation mit der Türkisch-Deutschen Gesundheitsstiftung entstanden und von einer hochkarätigen außerschulischen Jury bewertet worden sind. Bemerkenswert hierbei ist der Zuwachs an Teilnehmenden: Reichten im ersten Jahr der Durchführung nur dreizehn Jugendliche Texte ein, so nahmen in diesem Jahr mehr als vierzig junge Literaten und Literatinnen an diesem Schreibwettbewerb teil.
Im frühen Frühjahr wurde eine Auswahl der ausgezeichneten Texte in einer öffentlichen Lesung im Im-Puls-Verein in Daubringen im Rahmen einer sehr gut besuchten sog. „Wohnzimmer-Lesung“ an einem Sonntagnachmittag der Öffentlichkeit präsentiert.
Im März besuchte der deutschlandweit erfolgreiche Autor und Spoken Word Artist Lars Ruppel die CBES und gestaltete eine interaktive Bühnenshow mit angegliederten Schreibworkshops für die Klassen der Jahrgänge 7 und 8 aller Schulzweige und beider Standorte. Hierbei entstanden vielfältige Gedichte und kurze Geschichten, die insgesamt mehr als drei Dutzend Schülerinnen und Schüler ihren Mitschülerinnen und Mitschülern in kleinen Lesungen auf der Bühne der Aula vortrugen.
Im selben Monat erfolgte der Auftakt für die Teilnahme der CBES an den Nordhessischen Schultheatertagen. Hier haben wir auf Vermittlung unserer Prozessbegleiterin Frau Dr. Erika Schellenberger-Diederich im Jahr 2022 eine Kooperation mit der Brückner-Kühner-Stiftung in Kassel geschlossen. Diese beinhaltet unsere Mitarbeit am Stiftungsprojekt „Spielt Gedichte!“, welches in Gedenken an den komischen Lyriker Otto Kühner entstanden ist. Hierbei inszenieren Klassen gemeinsam mit einem deutschsprachigen Autor eines seiner Gedichte für die Bühne. Wir konnten hierfür Dalibor Markovic gewinnen, der mit einer Klasse 5 einen Workshop durchführte und mit den Kindern eine Bühnenfassung seines Gedichts „Plakatfärbung“ erarbeitete. Diese wurde am 08. Mai 2023 im AK 14 in Kassel vor großem Publikum auf die Bühne gebracht. Die Schulung der analytischen Kompetenzen in Bezug auf literarische Texte wird in der szenischen Darstellung ebenso auf besondere Weise gefördert wie der kreative Umgang mit und das vertiefte Verständnis von rhetorischen Mitteln. Durch die ganzheitliche Herangehensweise und die gemeinsame Arbeit mit Autoren erhielten die Kinder einen nachhaltig wirkenden Bezug zur Gattung der Lyrik.
Eine erste hausinterne Fortbildung zum fächerverbindenden Lernen ermöglichte Thomas Zwerina interessierten Kolleginnen und Kollegen. Unter dem Titel „Tonwärts in den Text“ zeigte er, wie sich Literatur mithilfe von passenden Musikstücken nachhaltig erschließen und zudem wirkungsvoll vortragen lässt.
Ein weiterer Höhepunkt der literarischen Arbeit im Sinne beider Schulentwicklungsziele war die Präsentation der Ergebnisse aus dem Projekt „Flucht und Heimat“ der DaZ-Klasse von Sultana Barakzai. Im Fach Kulturelle Bildung erarbeitete sie mit ihrer Klasse nicht nur ein Bühnenstück über die Frage, was Flucht und Heimat für den Einzelnen bedeuten können. Sie motivierte ihre Schülerinnen und Schüler zudem, ihre ganz persönlichen Geschichten aufzuschreiben und in einer imponierenden Abendlesung am 22. März der Öffentlichkeit in der Mediothek zu präsentieren. In ganz besonders beeindruckender Weise ermöglichte sie damit den Jugendlichen, sich in die Schulgemeinschaft eingebunden zu fühlen und gleichzeitig mit ihren Erfahrungen und ihren eigenen Worten ein kulturell – und emotional – anregendes Schulleben zu gestalten.
Das ganze erste Halbjahr über arbeitete eine Arbeitsgruppe aus Kolleginnen am Standort Lollar an einer feierlichen Präsentation der vielfältigen künstlerisch-ästhetischen Produkte, die im Laufe des Schuljahres im Unterricht der Klassen und Kurse entstanden sind. Am Ende dieses Prozesses stand ein Abend im Juni 2023 mit dem Titel „Best of CBES“, der sich an die Schulgemeinde, Vertreterinnen und Vertreter des Schulamts, des Kreises, der Kommunen sowie an Kooperationspartner und -partnerinnen der Schule richtete und Schulfestcharakter besaß. Über 20 Klassen und Kurse beider Standorte beteiligten sich mit ihren Lehrkräften an einem vielfältigen Bühnenprogramm mit Gesang, Theater, Tanz und Lesung und beeindruckten damit viele Gäste. Darüber hinaus gab es im gesamten Verwaltungsgebäude und auf dem Schulhof verschiedene Ausstellungen, welche die breite literarische und ästhetische Arbeit der Schulgemeinde eindrucksvoll zum Ausdruck brachten.
Zum Abschluss des Schuljahres 2022/23 erhielten die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 6 beider Standorte je ein Workshopangebot mit dem Autor Markus Orths, der verschiedene literarische Textsorten mit den Kindern einübte. Hierbei wurde vor allem mit dem Schreiben humoristischer Prosa experimentiert.
Über das ganze Kalenderjahr hinweg auf verschiedenen Ebenen literarisch aktiv war der WPU-Kurs SchreibKunst der Jahrgangsstufen 9 und 10, der auf Begabtenförderung abzielt. Die Jugendlichen absolvierten im Frühjahr und Sommer insgesamt drei öffentliche Lesungen, darunter das hauseigene Best of CBES, eine Lesung für den Im-Puls-Verein in Daubringen im Frühjahr und eine Lesung im Juli beim Vorlesefest des Bündnisses „Staufenberg nachhaltig“.
In der zweiten Hälfte des Kalenderjahres verfolgte der Kurs zwei Schwerpunkte: Zum einen haben die Jugendlichen sich der Ausdrucksform des Poetry Slam genähert. Im Oktober fanden die deutschsprachigen U20 Poetry-Slam-Meisterschaften in Frankfurt statt. Hier besuchte der Kurs eine Vorrunde im English Theatre in Frankfurt. Angegliedert an die Meisterschaften wurden Workshops mit regional bekannten Slam Poeten per Ausschreibung vergeben. Die Bewerbung der CBES hatte Erfolg und die Jugendlichen konnten so in der Woche vor dem Besuch des Poetry Slams in einer Schreibwerkstatt mit dem Marburger Autor Marco Michalzik die Ausdrucksform und Regeln des Poetry Slam kennenlernen und selbst ausprobieren. Ausgestattet mit fundiertem Wissen und eigener Erfahrung war der Besuch der Vorrunde ein besonders motivierendes nachhaltig prägendes Erlebnis für die Jugendlichen.
Der zweite Schwerpunkt lag in der Annäherung an den Staufenberger Autor und einzigen Ehrenbürger Peter Kurzeck. Bereits im Juli hatte sich der SchreibKunst-Kurs um die Teilnahme am „Jungen Literaturland Hessen“ des HR2 beworben. Hierbei handelt es sich um ein etabliertes und renommiertes Kulturformat, dessen Ziel es ist, die Kreativität und Medienkompetenz von Schülerinnen und Schülern zu fördern.
Auch diese Bewerbung hatte Erfolg. Die 19. Staffel des Jungen Literaturlandes startete im September und bestand aus drei Blöcken. Den Auftakt bildete hier eine Lehrkräftefortbildung. Im zweiten Schritt fand im Oktober und November ein zweitägiger literarischer Workshop mit der Autorin Saskia Hennig von Lange statt, wobei der erste Workshoptag dank einer Kooperation mit der Stadt Staufenberg in der ehemaligen Wohnung Peter Kurzecks angesiedelt war. In den mittlerweile unbewohnten Räumen verbrachte der Kurs einen sehr intensiven und kreativen Vormittag. Nach Impulsen von Saskia Hennig von Lange verfassten die Jugendlichen aus ihren Eindrücken vor Ort eigene Texte rund um Peter Kurzeck und die mit prosaischer Patina aufgeladenen Lokalität. Am 27. und 30. November 2023 wurden die Ergebnisse aus den Workshops vertont und akustisch bearbeitet. Unter Anleitung von zwei Radiojournalistinnen von hr2-kultur wurden die Schülerinnen und Schüler als Radiojournalisten und Tontechniker in beeindruckender Weise selbst aktiv. Auf der Webseite www.hr2.de/jungesliteraturland sind die Ergebnisse zu hören. Eine Präsentation der Hörtexte für die lokale Öffentlichkeit wird unter Beteiligung der Jugendlichen und Moderation durch Saskia Hennig von Lange im Frühjahr im Im-Puls-Verein in Daubringen stattfinden. Hier wird das Entwicklungsziel des kulturell anregenden Schullebens mithilfe unserer durch die Profilschularbeit erworbenen außerschulischen Partner in die Öffentlichkeit getragen. Die CBES kann so zu einem gelingenden lokalen Kulturangebot beitragen und wird zudem als Ort kulturellen Schaffens in der Kommune wahrgenommen. Darüber hinaus ermöglicht diese Art der Präsentation es den Jugendlichen, wohnortnahe Räume auf anspruchsvolle Weise zu gestalten, was neben dem Sinn für Verantwortung auch das Gefühl des Eingebundenseins in ihren Heimatorten hervorrufen kann.
Zur weiteren Professionalisierung des Kollegiums wurde der Autor, Literaturdozent und ehemalige DDR-Dozent Utz Rachowski gewonnen, der im November eine Fortbildung zur Vermittlung essayistischen Schreibens im Deutschunterricht anbot. Mit dieser Fortbildung sollte die Förderung wissenschaftspropädeutischen Schreibens durch das Kollegium weiter angeregt werden. Diese Kompetenz besitzt im Rahmen der Profilschularbeit einen nicht zu vernachlässigenden Stellenwert, da hierdurch mit einer guten Breitenwirkung die curricularen Vorgaben des gymnasialen Bildungsganges erfüllt werden und die Lernenden auf das wissenschaftliche Arbeiten in einer nachschulischen Zeit vorbereitet werden. Utz Rachowski vermittelte den teilnehmenden Lehrkräften einen bunten Strauß an Schreibanlässen und methodischen Kniffen und eröffnete somit auch neue Perspektiven auf die Möglichkeiten, die essayistisches Schreiben im Unterricht ermöglicht.
Wie schon im vergangenen Jahr bildete eine Workshopreihe für den Jahrgang 10 einen literarischen Höhepunkt des zweiten Halbjahres und ermöglichte es, die literarische Arbeit der Schülerinnen und Schüler den angehenden CBES-Fünftklässlern und ihren Eltern sowie einer interessierten Öffentlichkeit am Tag der offenen Tür im November 2023 zu präsentieren. Mit Dalibor Markovic begleitete und leitete ein preisgekrönter Spoken Word Artist und Autor die Schreibwerkstätten. Im Vorfeld der Präsentation arbeitete Markovic je einen Tag mit allen zehnten Klassen in Lollar und Allendorf – angebunden an die curricular vorgegebene Beschäftigung mit Lyrik im Jahrgang 10. Neu in diesem Jahr war die Aufnahme einer zehnten Hauptschulklasse, die sich nahtlos, mit viel Energie und ehrlicher Begeisterung in den Projektzyklus einreihte. Hier zeigen sich deutliche Erfolge in der Zielorientierung, neben der Begabtenförderung so viele Schülerinnen und Schüler wie möglich am Schulentwicklungsprozess Profilschule Literatur partizipieren zu lassen.
In den zehn Schreibwerkstätten entstanden nach Impulsen des Autors Gedichte und kleine Geschichten, die die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig im Klassenverband vortrugen. Den Abschluss der Workshopreihe bildete dann eine von Dalibor Markovic moderierte Lesung mit intensiver Bühnenprobe am Tag der offenen Tür der Schule am 25. November 2023.
Die Präsentation der eigenen Texte auf einer sehr gut besuchten Lesung förderte das Selbstwertgefühl der performenden Jugendlichen. Nicht wenige sind dabei weit über ihren Schatten gesprungen. Wieder einmal wurde durch eine solche Lesung deutlich, welch großen Mehrwert die Zusammenarbeit mit Künstlern allen Beteiligten bietet, um neue Lernangebote zu ermöglichen und neue Perspektiven auf Lernen zu erhalten. Nicht zuletzt wurde das Zusammengehörigkeitsgefühl und damit die Identifikation mit der Schule durch den zahlreichen Besuch von Gleichaltrigen in besonderem Maße gefördert. Deutlich wurde: Das gemeinsame Schaffen und Erleben von Kultur (-techniken) fördert in integrativer Weise das Zusammengehörigkeitsgefühl.
Zudem bildet die Lesung am Tag der offenen Tür mittlerweile neben dem in diesem Jahr etablierten „Best of CBES“ einen zweiten festen Bestandteil des kulturell anregenden Schullebens an der CBES.
Durch enge Anbindung der Workshops an das unterrichtliche Arbeiten und eine gemeinsame Lesung von Autor und SchülerInnen am Tag der offenen Tür kann die Zusammenarbeit mit Dalibor Markovic bezüglich der oben aufgeführten Kompetenzen, aber auch in Bezug auf unsere Entwicklungsziele als äußert zielführend und nachhaltig wirksam beurteilt werden.
Im Fokus des Jahres 2023 stand die Verstetigung und Erweiterung unserer literarischen Angebote – sowohl im Bereich der Begabtenförderung als auch in der Breitenwirkung. Darüber hinaus wurden Vernetzungen mit lokalen und regionalen Kulturinstitutionen neu begründet oder bestehende Verbindungen weiter gefestigt und vertieft. Dieser Pool an Partnerinstitutionen ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern an der Gestaltung kulturellen Lebens und des gesellschaftlichen Miteinanders in ihrer Heimatregion maßgeblich mitzuwirken. Dies trägt in hohem Maße dazu bei, dass die Lernenden in ihrer Wahrnehmung von eigener Selbstwirksamkeit gestärkt werden. Auch das gegenseitige intergenerationelle und interkulturelle Verständnis innerhalb der Kommunen wurde durch die Bespielung der angezeigten Begegnungsräume in vorbildlicher Weise gefördert. Bereits eingegangene Anfragen für das Kalenderjahr 2024 verdeutlichen in angenehmer Weise, dass die jungen Autorinnen und Autoren der Clemens-Brentano-Europaschule sich als gefragte Kulturschaffende im Gießener Land etablieren.
Daneben wurden wichtige Impulse durch Gespräche, Seminare und Veranstaltungen im Rahmen der systemischen Beratung initiiert. Hier arbeiten wir an einer stärkeren strukturellen Verzahnung von Maßnahmen und Zielen im Sinne einer nachhaltigen Qualitätssteuerung. Als ersten Meilenstein arbeiten wir an der Fertigstellung eines Profilschulkonzepts, das auf Basis von Leitsätzen, die auf unsere Schulentwicklungsziele referieren, transparent Maßnahmen zum Erreichen ebendieser festlegen und Zuständigkeiten innerhalb des Kollegiums klar aufteilen.
Abschließend ist festzuhalten: Dieser Sachbericht beschreibt lediglich einen Ausschnitt aus den vielfältigen Veränderungsprozessen, die die Schule im letzten Jahr inhaltlich, aber auch sachlich durchlaufen hat. Allein der stetige Zuwachs an Mitstreitenden, außerschulischen Partnern und Partnerinnen und literarisch-künstlerisch engagierten Schülerinnen und Schülern zeigt eine deutliche Progression auf dem Weg zur Referenzschule für Literaturbildung.
Andrej Keller (Schulleiter) & Wiebke Meuser (Profilschulkoordinatorin)