Vom 8. bis 11. Oktober 2023 reiste eine Gruppe politisch interessierter Jugendlicher nach Berlin. Darunter befanden sich Schüler*innen der Jahrgangsstufe 12 der CBES Lollar unter der Leitung von Herrn Dr. Irfan Ortac, einem Politiklehrer der Clemens-Brentano-Europaschule.
Diese politisch-geschichtliche Bildungsfahrt wurde durch den Politiker der CDU, Prof. Dr. Helge Braun, ehemaliger Leiter des Bundeskanzleramts und damit einer der wichtigsten Mitarbeiter von Bundeskanzlerin a.D. Frau Merkel, ermöglicht.
„Widerstand wurde nicht nur von Menschen in Machtpositionen geleistet, sondern auch von einfachen Bürgerinnen und Bürgern.“
Im Rahmen dieser Fahrt stand der Besuch der Gedenkstätte „Deutscher Widerstand“ im Bendler-Block auf dem Programm.
Die Schüler*innen erfuhren insbesondere, dass sich sehr viele Bürger*innen am Widerstand gegen Nationalsozialsozialisten beteiligt hatten. Beispielweise Otto Weidt, der mit seiner Blindenwerkstatt „Volksschädlinge“ vor der Ermordung schützte oder Elise und Otto Hampel, die Hitlers Kriegspropaganda durchschauten und versuchten, die Menschen mittels Postkarten darüber aufzuklären. Einzelpersonen wie Georg Elser versuchten sogar, Hitler ohne Unterstützung zu töten, hatten jedoch keinen Erfolg, da die Bombe sieben Minuten zu spät explodierte.
Ein Schüler äußerte: „Die Gedenkstätte hat uns tief beeindruckt, da diese Menschen den Mut hatten, für ihre Werte einzustehen und in Kauf nahmen, teuer dafür zu bezahlen – oft mit ihrem Leben. Die meisten von uns waren erstaunt, dass wir zuvor wenig von diesen kleinen Widerständen gewusst hatten. Die Ursache dafür ist, dass es eine unbequeme Wahrheit ist, die man lange Zeit nicht wahrhaben wollte. Jeder von uns wäre jedoch in der Lage gewesen, etwas zu tun, und kann seine Hände nicht einfach in Unschuld waschen. Sicherlich kann man nicht von jedem diese Courage erwarten, aber eine Sensibilisierung für das Thema und die Reise zur Meinungsbildung sind Erfahrungen, die wir wärmstens empfehlen möchten.“
„Demokratie bedeutet Arbeit und bedarf Reflexion.“
Der Besuch der Gedenkstätte wurde von einem Vortrag von Prof. Dr. Gernot Wolframs begleitet, einem Professor für Medien- und Kulturmanagement, der über das Wesen und die Dynamik der Demokratie sprach.
Besonders im Gedächtnis bleibt, dass die Demokratie sich stets fragen muss, welche Bevölkerungsgruppen noch nicht einbezogen sind und ob sich das nicht ändern sollte. Ein Beispiel dafür war die erst kürzliche Einbeziehung von ca. 85.000 geistig behinderten Menschen in die Bundestagswahl 2021 oder die Diskussion um das Jugendwahlrecht ab 16.
Dem Vortrag folgte eine interaktive Diskussion, in der die Schüler gemeinsam erörterten, wie der Zuwachs der AfD bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern zu erklären ist und wie gefährlich diese Entwicklung für die Demokratie ist, da die AfD offensichtlich ein Gegner derselben ist. Die Schüler*innen erkannten als Hauptursachen die Vereinfachung von Problemen der Realität, denen mit einfachen Lösungen begegnet werden soll, und die radikale Oppositionshaltung der Partei, in der sie sich immer gegen die Regierung stellt, was attraktiv wirkt, wenn die regierende Koalition den Unmut der Bevölkerung erregt.
Neues kennenlernen, Gewohntes hinterfragen und Impulse zum Handeln aufnehmen.
„Wie wollen wir leben?“
Das Berliner „Haus der Zukunft“ bietet vielfältige Anregungen
Danach besuchten die Schüler*innen das Futurium, das in einer künstlerischen Inszenierung interaktives Wissen zu den Bereichen Medizin, Architektur, Transportwesen, Politik, Natur und Umwelt vermittelt.
Die begehbare Ausstellung bot die Möglichkeit, interessante Inhalte im Eingangsbereich auf einem Armband zu speichern oder Entscheidungen zu treffen, die am Ende von einer Maschine ausgewertet wurden und anzeigten, wie das eigene Interesse zwischen Technik, Natur oder Menschen aufteilt ist.
Treffen, Gespräch und Diskussion mit Prof. Dr. Helge Braun
Die Schüler*innen hatten die Gelegenheit zu einem Treffen, einschließlich anschließendem Austausch und Diskussion, mit dem Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Helge Braun. Er nahm sich gerne Zeit für solche Gespräche, obwohl er aufgrund seiner Position im Bundestag viel zu tun hatte.
Das Bundesministerium der Verteidigung öffnet seine Türen.
Im Rahmen dieser Fahrt wurde die Schülergruppe im Ministerium der Verteidigung empfangen. Im Informationsgespräch mit Oberstleutnant Mirko Scharnhorst ging es zunächst um allgemeine Informationen, z.B. über die Verteilung des Sondervermögens. Die Schülergruppe sprach interaktiv über IT-Sicherheit, die Wehrpflicht, Religionsangebote der Armee (vor allem für „Nicht-Christen“), Geschlechtergleichheit sowie Frauenquote in der Bundeswehr (mehr Frauen seien herzlich willkommen).
Teilnehmer*innen; Noah Büttner, Tom Kremer, Joris Karber, Finja Lippert, Finn Müller, Jona Abel, Nicolas Bader, Christopher Platt, Nikolas Herzberger, Maximilian Luft, Fynn Gerstenkorn.