In diesem Schuljahr haben wir sehr viel mit Dabeisein/ dem Netzwerk für Demokratie und Toleranz zusammengearbeitet. Eine Ausstellung zum Thema Vorurteile sollte entstehen, die Mitglieder der AG haben sich daran aktiv beteiligt. Zudem haben wir festgestellt, dass sich unsere Arbeit gut ergänzt, es gibt viele thematische Überschneidungen, wobei Dabeisein mit den Jugendlichen vor allem an Wochenenden und in den Ferien arbeitet, während die AG natürlich auf die Schule beschränkt ist.
Die erste größere gemeinsame Aktion war ein Workshop-Wochenende im Oktober, bei der drei Themen im Focus standen. Zum einen sollte eine Präsentation zum Thema Alltagsrassismus erstellt werden, die zur Aufklärung der jüngeren SchülerInnen dienen sollte. Diese Präsentation wurde im Verlauf des Schuljahres von mehreren Schülerinnen in jüngeren Klassen vorgestellt und erhielt immer sehr viel Lob. Zum anderen sollte an der Ausstellung zum Thema Vorurteile gearbeitet werden. Ein Teil der Ausstellung sollte z.B. aus Podcasts mit Interviews zu Themen wie Diversität des Freundeskreises oder kultureller Aneignung bestehen. Hierzu führten die Schülerinnen Interviews mit z.B. dem Bundestagsabgeordneten Felix Döring, aber auch mit Leuten auf dem Markt oder in der Fußgängerzone im Rahmen des Amnesty-Briefmarathons. An unserem Workshop-Wochenende im Oktober hatten wir einen Kurs von Amnesty International, der die Schülerinnen auf die Arbeit am Stand und das Ansprechen von Leuten sowie den Umgang mit schwierigen Gesprächspartnern vorbereitete.
Dieser Kurs kam sehr spontan zustande, denn der Amnesty-Mitarbeiter aus München hatte an dem Wochenende Zeit und aufgrund unserer Homepage bekam er den Eindruck, dass wir eine sehr aktive Schule sind und beschloss zu kommen, was uns natürlich sehr stolz machte. Einen Bericht dazu gibt es hier: https://www.cbes-lollar.de/2021/11/08/aktiv-gegen-rassismus/
Unsere Kenntnisse haben wir dann mit Erfolg am Stand des Amnesty-Briefmarathons im Dezember in der Innenstadt von Gießen angewendet und sind so zu einigen Interviews gekommen.
Die Ausstellung „Mein Normal – dein Normal“ wurde im Mai zu unserem UNESCO-Projekttag eröffnet, sie war in den folgenden Wochen an mehreren Orten im Umkreis zu sehen.
Wie jedes Jahr haben wir auch wieder am Amnesty-Briefmarathon teilgenommen. Dabei haben wir auch die Gießener Amnestygruppe am Tag der Menschenrechte in der Fußgängerzone unterstützt. Weiterhin haben wir Unterschriftenaktionen am Tag der Frau durchgeführt sowie zu unserer Friedensaktion zur Ukraine. Diese wurde von einer Schule des Landkreises initiiert, hierbei wurde ein Lied von Chris de Burgh gespielt und eine Friedensbotschaft verkündet, Bilder und Artikel dazu auf der Homepage: https://www.cbes-lollar.de/2022/03/26/aktionstag-ukraine-legacy/ .
Erstmalig gab es dieses Jahr auch eine Feier zum Zuckerfest, die von den DaZ-Schülern organisiert und sehr gut angenommen wurde. Homepage-Artikel: https://www.cbes-lollar.de/2022/05/05/schueler-und-schuelerinnen-feiern-zuckerfest/
Zum Pride Month im Juni erstellten die Schülerinnen eine Umfrage, die das Wissen zum Thema LGBTQ von unseren SchülerInnen sowie einige Ansichten abfragen sollte. Das Ergebnis und die Auflösungen präsentierten wir dann im Rahmenprogramm der Bundesjugendspiele gemeinsam mit einer Unterschriftenaktion zu Amnesty-Fällen zum Thema LGBTQ.
Besonders freuten wir uns darüber, dass wir Besuch von Teodora Vázquez aus El Salvador bekommen solllten. Wir hatten uns 2017 für sie beim Briefmarathon eingesetzt, nun sollte sie nach Deutschland kommen, denn über ihre Geschichte war ein Film gedreht worden. WIr planten schon mit dem Spanisch- und dem Ethikkurs ihren Besuch, leider konnte sie dann aber aufgrund der Situation in ihrem Heimatland nicht ausreisen.
Im April fand die jährliche Vernetzungstagung vom Netzwerk für Demokratie und Toleranz in Buseck statt, an der alle teilnehmen konnten, die sich im Landkreis in irgendeiner Form gegen Rassismus einsetzten. Hier wurde auch eine Ausstellung unserer Schule als Best-Practice-Beispiel vorgestellt. Der Kunst-LK und der Geschichts-LK hatten gemeinsam eine Ausstellung zum Thema Umgang mit der Nazi-Vergangenheit in Deutschland erstellt. Als Aufhänger diente das Lied „Deutschland“ von Rammstein. Die Ausstellung war am 27.1. am Holocaust-Gedenktag, in der Schule eröffnet worden. Auch hierzu gibt es einen ausführlichen Bericht auf der Homepage: https://www.cbes-lollar.de/2022/02/01/ausstellung-in-der-cbes-die-aufarbeitung-des-nationalsozialismus-nach-1945/
Zum Schuljahresende bewarb sich meine Klasse 9 für eine Veranstaltung, die von den Hinterbliebenen der Opfer von Hanau ins Leben gerufen und gemeinsam mit der Bildungsstätte Anne Frank realisiert wurde. Unser Beitrag wurde mit der Teilnahme an der Veranstaltung „Deine Stimme zählt“ in Hanau belohnt. Die Schüler waren sehr beeindruckt von den gebotenen Workshops, die Resonanz war durchweg positiv.
In der vorletzten Schulwoche gab es dann noch ein besonderes Ereignis für die Geschichtsklassen der Stufe 12. Ein Lehrer der Schule hat im Rahmen von Familienforschung Nachfahren von ehemals im Ort ansässigen Juden gefunden und sich daraufhin mit dem jüdischen Leben in seinem Heimatort Londorf beschäftigt. Ruth Wertheim, die einzige Überlebende des Ortes, hat Briefe hinterlassen, mit denen man ihre Geschichte nachvollziehen kann. Ihr Sohn, Larry Bacow, der heute der Direktor der Harvard-Universität ist, wird im September zu uns kommen. Die SchülerInnen haben im Juli eine Führung auf den Spuren jüdischen Lebens in Londorf gemacht und anschließend Fragen formuliert. Die Podiumsdiskussion mit Herrn Bacow werden die SchülerInnen gestalten. Anschließend wird in Londorf ein Gedenkstein, der an die jüdische Bevölkerung von Londorf erinnert, eingeweiht. Wir sind sehr gespannt auf dieses Ereignis. Ein paar Eindrücke von der Führung in Londorf:
Weitere Aktionen, die dieses Schuljahr an der Schule stattgefunden haben: