SchülerInnen der CBES überqueren Straße bei Rot!
Judith hatte seinerzeit Holofernes aus wohl verständlichen Gründen den Kopf abgeschnitten. Ein Mord, der sogar im Alten Testament eine große Rolle spielte. Natürlich hat die Stuttgarter Polizei die SchülerInnen aus der Provinz nicht so behandelt, sondern Verständnis für das Vergehen gezeigt und es bei einer Verwarnung belassen. Dennoch arbeitete die Staatsgewalt das, wie sich später herausstellte, digitale Missgeschick in Form von Google-Map, mit unseren SchülerInnen auf…
Die Weißenhofsiedlung erwartete uns dieses Mal in ihrem Frühlingskleid. Endlich haben wir Stuttgart einmal bei Sonne und angenehmen Temperaturen erkunden können. Die rekonstruierten und sanierten Gebäude der Bauhaussiedlung funkelten im grellen Licht und konnten so die Vorstellung vom revolutionären Wandel in der Architektur der 20er Jahre mit hellen großen und funktionalen Räumen noch verstärken.
Peter Uud, Mies van der Rohe, Peter Behrens, Hans Scharoun, Mat Stam und natürlich Le Corbusier haben hier ihre genialen Gebäude errichtet und die Welt, zumindest die progressive, fasziniert.
Obligatorisch war auch unser Besuch des Hauptbahnhofs Stuttgart 21, der immer noch einem kritischem Dialog unterliegt, heute wird jedoch eher die finanzielle Situation problematisiert und nicht die architektonische Umsetzung. Die Kuppeln des neuen, unterirdisch positionierten Bahnhofs scheinen wie Ufos über dem Boden zu schweben und Teil einer Mondlandschaft zu sein. Das gläserne R128 von Werner Sobek einmal live zu sehen, wenn auch aus der Ferne, ist immer ein Highlight.e
Krieg, Macht, Rache und Feminismus waren die Schlagworte, die die Oper Juditha Triumphans charakterisierten. Alle Protagonistinnen spielten und sangen die Vivaldi Oper mit aktuellem Bezug professionell und engagiert. Verstörende Bilder, die im Mord an Holofernes enden. Judith hat ihn getötet! Hat sie damit wirklich ihre Stadt, ihre Region gerettet?
Michael Kühn im März 2022