Mehrere Wagen voll mit Spendenpaketen an Hilfsorganisation GAIN übergeben
Unmittelbar nach der russischen Invasion in die Ukraine wandte sich Ende Februar die Mathematikkollegin Christine Kraus vom Standort Allendorf an den Schulleiter Andrej Keller, um mit ihm die Möglichkeit einer Spendenaktion für Ukraineflüchtlinge zu besprechen. Zu diesem Zeitpunkt konnte keiner ahnen, auf welche Hilfsbereitschaft der Schulgemeinde man treffen sollte. Denn in den wenigen Tagen bis zum Ende der Sammelaktion am 11. März wurden hunderte Pakete für die ukrainischen Flüchtlinge in den Sekretariaten beider Standorte abgegeben.
Aufmerksam geworden war die engagierte Lehrkraft durch einen Bericht des Hessischen Rundfunks über die Hilfsorganisation Global Aid Network („GAIN“). GAIN entstand bereits 1990, als engagierte Gießener Studierende Hilfstransporte für hungernde Menschen in den ehemaligen Sowjetrepubliken organisierten. Mittlerweile ist GAIN in 13 Staaten in Afrika, Asien, Europa und der Karibik engagiert. Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine forcierte GAIN seine Hilfsmaßnahmen für die Flüchtlinge aus dem osteuropäischen Staat.
Die Schulgemeinde der CBES schloss sich dem Spendenaufruf von GAIN sofort an. Neben Christine Kraus aus Allendorf waren am Standort Lollar die Kolleginnen Lisa Feldmann, Sultana Barakzai sowie Luisa Kalb die wesentlichen Organisatorinnen. In einem Brief an die Schulgemeinde wurde darum gebeten eine Familienpaket für die Flüchtlinge zu packen. Beinhalten sollten diese Pakete Hygieneartikel wie zum Beispiel Seife, Shampoo, Zahnpasta und Zahnbürsten, Handtücher, Damenbinden oder Tampons sowie Papiertaschentücher.
Täglich füllten sich nun beide Sekretariate mit Paketen. Schülerinnen und Schüler, Eltern aber auch aus der lokalen Öffentlichkeit Staufenbergs und Lollars kamen Spenden an die Schule. Erschrocken über die brutale Aggression des russischen Machthabers und schockiert über das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer, ist vielen Menschen ein Anliegen etwas zu tun, zu helfen. Auch um ein deutliches Zeichen gegen den von Russland provozierten Angriffskrieg zu setzen.
Kurz vor Beginn des Elternsprechtags am 11. März wurden die mehr als 200 Pakete in private PKWs verladen. Die Klasse 6d und weitere Freiwillige bildeten eine Kette von Schülerinnen und Schülern, um die Fahrzeuge zu beladen. Nach einer guten halben Stunde waren die Wagen bepackt und drei Kolleginnen, der Schulleiter und ein Oberstufenschüler fuhren nach Gießen. In der Siemensstraße befindet sich das zentrale Sammellager von GAIN, von wo aus die Hilfspakete an die Bedürftigen verteilt werden.
Das Bedürfnis, den unverschuldet in der Ukraine in Not gekommenen Menschen zu helfen, ist an der CBES weiterhin sehr hoch. Mitglieder der Schulgemeinde helfen auch bei anderen Unterstützungsaktionen mit. Am Mittwoch, den 16. März 2022, wollen viele Schulen aus dem Landkreis und der Stadt Gießen sich an einem zentralen Friedenslied beteiligen, um gegen den Krieg und für den Frieden zu singen. Die Clemens-Brentano-Europaschule steht in engen Kontakt mit der Partnerschule im südpolnischen Krakau, wo ganz konkret schon sehr viele geflüchtete Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine angekommen sind.