Impfen, impfen, impfen…
…kaum ein Thema findet derzeit eine größere Aufmerksamkeit in den Medien, in der Schule, aber auch in den Familien und Freundeskreisen unserer Schülerinnen und Schüler. Dabei beherrschen oftmals reißerische Aufmachungen, verkürzte Darstellungen, aber auch Angstmache und Falschmeldungen die Medien.
Was passiert eigentlich bei einer Impfung? Welche Impfstoffgruppen gibt es? Wie wahrscheinlich sind Nebenwirkungen und Langzeitfolgen und: Sind die neuen nucleinsäurebasierten Impfstoffe überhaupt sicher?
Über solche und weitergehenden Themen informiert „Impf dich – Impfaufklärung in Deutschland“. Der Verein ist ein Netzwerk aus jungen Ärzten, Medizinstudenten und Experten, das Ende 2017 gegründet wurde. Auch Medizinstudentinnen und -studenten der JLU Gießen beteiligen sich in diesem Verein mit dem Ziel, Schülergruppen nach dem Motto „Immunsystem, Infektion, Impfung, Information“ interaktiv über Impfen aufzuklären.
Über einen Kontakt von Frau Seegräber nahm der Biologie-Orientierungskurs der Jahrgangsstufe 11 an einer solchen (online-)Veranstaltung teil: Ausgehend von der Geschichte des Impfens wurden globale Impfkampagnen erläutert, die z.B. zur vollständigen Ausrottung der Krankheit „Pocken“ geführt haben. Am aktuellen Beispiel der Masern-Impfung wurde die Bedeutung einer sogenannten Herden-Immunität verdeutlicht.
Natürlich standen die biologischen Grundlagen einer Impfung im Mittelpunkt der Veranstaltung. Sehr anschaulich erklärten die beiden Medizinstudentinnen die Wirkung von Impfungen auf das Immunsystem, wobei sie die Unterschiede zwischen Tod- und Lebend-Impfstoffen verständlich erläuterten. Auch auf Nebenwirkungen und Gründe für diese wurde ausführlich eingegangen.
Abschließend ging es um die Corona-Impfungen: die Wirkungsweise, der dafür verwendeten nucleinsäurebasierten Impfstoffe war für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 – ohne Kenntnisse über Bau und Funktion der menschlichen DNA – nicht ganz einfach zu verstehen, aber durch den Verzicht auf medizinische Fachbegriffe und anschaulichen Folien gelang es den beiden Medizinerinnen die Unterschiede zwischen den mRNA- und den vektorbasierten Impfstoffen verständlich zu erklären. Auch die vielfältigen Fragen der Schülerinnen und Schüler konnten umfassend beantwortet werden – dabei handelte es sich um aktuelle Themen, wie die aufgetretenden Thrombosen im Zusammenhang mit dem Astra-Zeneca-Impfstoff, aber auch um Ängste bezüglich der Veränderung des Erbgutes oder möglicher Nebenwirkungen.
Insgesamt war es eine sehr informative und anregende Veranstaltung, die, zwar außerhalb des Lehrplans und curriculuaren Inhalten, einen wichtigen Beitrag für die Bildung unserer Schülerinnen und Schüler darstellte – insbesondere in dieser außergewöhnlichen Zeit, in der virologische und damit biologische Themen unseren Alltag prägen.
“Ich fand die Präsentation oder eher gesagt die Konferenz im Großen und Ganzen sehr gut, da sehr viele Infos bezüglich der Impfung vorhanden waren. Ich fand vor allem den Teil mit den Antigenen sehr spannend und gut dargestellt. Zudem haben die beiden eventuell welchen, die unsicher bezüglich der Impfung waren, alles an Angst genommen. Denn durch diese ausführliche Vorstellung muss man keine Bedenken hinsichtlich der Impfung haben.“
(ein Schüler des Biologie Orientierungskurses)